Ziel dieses Buches ist es, einen umfassenden Überblick über das Werk von Ruth Wolf-Rehfeldt zu sammeln und darzustellen. Es ist das Ergebnis einer langen und intensiven Auseinandersetzung mit ihrem Archiv und soll die Bedeutung dieser einzigartigen Künstlerin – die in der Vergangenheit wenig Anerkennung fand – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für den genauen politischen Kontext und ihre Bedeutung begründen Zeit, in die sie und ihr Werk gehören. Das Buch stellt ihre Schreibmaschinenserie vor, die alle zwischen den frühen 1970er Jahren (einige der frühesten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1972) und 1989 entstanden sind. Mail Art war ihre Art, mit der sonst unerreichbaren Welt außerhalb der DDR in Kontakt zu treten. Nach dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung hörte die Künstlerin auf, Kunst zu produzieren: Sie sah ihr Engagement nicht mehr als „notwendig“ an. Anfang 2015 begannen wir mit der Archivierung von Ruth Wolf-Rehfeldts Werk und entdeckten nach und nach ein enormes und faszinierendes Werk, das sich aus eher klassischer Poesie, einfachen Schreibmaschinentexten, visueller Poesie, konkreter Poesie und Abstraktion zusammensetzt.